Anwendungsszenario Landwirtschaft.Digital

Bodensensorik

Das Teilprojekt Bodensensorik beschäftigt sich mit der Technologie- und Anwendungs­forschung zukünftiger IoT-Systeme für den Einsatz in der digitalen Landwirtschaft. Hintergrund ist die auf Teilflächen optimierte Bewirtschaftung von Feldern, welche zusätzlich zu globalen Daten wie Wetterhistorie oder -prognose lokal erhobene Sensorikdaten über Pflanzenzustand oder Bodenqualität einbeziehen muss. In diesem Teilprojekt werden speziell Fragestellungen zur Umsetzung einer IoT-gestützten Bodenanalyse adressiert. Dabei sind neben dem Antragsteller Projektpartner der Hochschule Coburg, der FAU Erlangen-Nürnberg (LIKE) und der TU München (EISEC) als Forschungspartner beteiligt. Gemeinsam mit den Firmen BayWa, STEP Systems, METER Group und IR Systeme werden Anforderungen und Anwendungen für die Elektrolytsensorik an Bodenproben erarbeitet und Forschungsarbeiten zur Entwicklung autarker Multisensorikknoten sowie zur Übertragung von Daten durch das Erdreich durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit den Industriepartnern erlaubt die Ausrichtung auf anwendungsrelevante Fragestellungen und bietet mögliche Verwertungskanäle.

Kostengünstige Elektrolytsensoren auf Basis von Drucktechniken wurden bereits im Leistungszentrum Elektroniksysteme LZE (Fraunhofer IIS und IISB) realisiert. Diese sollen hier auf die Fragestellungen der Bodenanalyse angepasst werden, speziell hinsichtlich Spezifität und Robustheit. Gemeinsam mit den Industriepartnern sowie dem assoziierten Partner Amt für Ernährung und Landwirtschaft Fürth (AELF) werden die Sensoren im realen Einsatz auf Versuchsfeldern getestet und Strategien für deren Einsatz entworfen.

Unter Federführung der Hochschule Coburg entsteht ein mobiles Messsystem, das direkt auf dem Feld zur Analyse kritischer Bodenparameter eingesetzt werden kann und über Drahtlos- oder Mobilfunktechniken an die IoT-Plattform angekoppelt ist. Gemeinsam mit dem Industriepartner METER Group werden ausgewählte Sensorkomponenten integriert, Schwerpunkte liegen in der Elektronik- und Softwareentwicklung. Die Arbeiten werden durchgeführt unter Einbeziehung der langfristigen Zielsetzung, im Boden vergrabene, verteilte Sensorknoten zu realisieren.

Die FAU / LIKE und die Firma IR Systems fokussieren auf die drahtlose Datenübertragung aus dem Boden. Fragestellung ist insbesondere, wie die LPWAN- Hardware zum Senden und Empfangen von Daten an die Umgebungsbedingungen angepasst werden muss. Anhand von Feldversuchen werden auch hier unterschiedliche Szenarien getestet und fließen in die Entwicklung geeigneter Komponenten ein.

Die TUM / EISEC bringen ihre Expertise auf dem Gebiet der Datensicherheit ein. Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem Schutz der erfassten Daten, auf dem Übertragungsschutz sowie auf der Sicherung gegen Systemangriffe von außen.

Dr. Susanne Oertel
Dr. Susanne Oertel

Abt. Technologie und Fertigung / Dünnschichtsysteme Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB


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